Konventionelle Getriebeschmierstoffe basieren meist auf Mineralöl und sind in umwelt- und brandkritischen Bereichen häufig bedenklich. Aus nachwachsenden Rohstoffen lassen sich jedoch Polymere gewinnen, die unter Zugabe von Wasser und Additiven als Schmierstoff verwendet werden können. Auf diese Weise wurde bereits ein marktgängiger Kühlschmierstoff für die Metallbearbeitung entwickelt.
Vorversuche in Getriebeanwendungen belegen eine grundsätzliche Eignung und zeigen erstaunliche Eigenschaften. In diesem Projekt soll ein Schmierstoff nach oben genanntem Prinzip für die Anforderungen in Zahnradgetrieben entwickelt und seine Funktion nachgewiesen werden. Im Idealfall steht als Ergebnis eine neuartige, praxistaugliche und nachhaltige Schmierstofftechnologie zur Verfügung. Diese wäre in unterschiedlichen Spezialanwendungen vorteilhaft.
In umweltkritischen Anwendungen werden biologisch unbedenkliche oder zumindest biologisch schnell abbaubare Schmierstoffe verlangt. Dies gilt z. B. für Unterwassergetriebe von Schiffspropellern, die in küstennahen Gewässern oder Häfen betrieben werden. Grundsätzlich dafür geeignete, biologisch leicht abbaubare Schmierstoffe auf der Basis von TMP-Estern sind in Umgebung von Wasser durch Hydrolyse gefährdet. Ideal wäre hier ein wasserbasierter Schmierstoff für derartige Anwendungen. Auch in anderen Bereichen, wie der Land- und Forstwirtschaft, dem Hoch- und Tiefbau, der Lebensmittel- und Verfahrenstechnik oder Bereichen mit besonderen Brandschutzanforderungen, sind vorteilhafte Anwendungen eines wasserbasierten Schmierstoffs zu sehen.
BECHEM bringt sein Wissen und seine Erfahrung in der Formulierung und Entwicklung wasserbasierter Schmierstoffe in dieses ökologisch nachhaltige, von der Bayrischen Forschungsstiftung geförderte Verbundforschungsvorhaben mit ein. Projektpartner sind: Forschungsstelle für Zahnräder und Getriebebau FZG, Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV, Torqeedo GmbH, Leistritz Pumpen GmbH, Renk AG, Wittenstein alpha GmbH
Aktenzeichen: 1314-17