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Biobasierte, polymere Verdickersysteme
Biobasierte, polymere Verdickersysteme zur Herstellung von Schmierfetten für Hochtemperatur- und Lebensdaueranwendungen

In der chemischen Industrie wird ein erheblicher Teil der fossilen Ressourcen für die Herstellung von Schmierstoffen verwendet. Sie werden vor allem zur Schmierung von Maschinenelementen wie beispielsweise Wälzlagern eingesetzt. Der Hauptzweck von Schmierstoffen ist es, die Reibung und damit die Energieverluste zu reduzieren sowie vorzeitige Ausfälle von Maschinenelementen durch Verschleiß zu vermeiden. Übliche Schmierstoffe, die heute auf dem Markt erhältlich sind, werden auf Basis fossiler Rohstoffe hergestellt. Nur ein kleiner Teil des Marktes (ca. 5%) wird durch biobasierte Schmierstoffe abgedeckt. In den meisten Fällen werden diese Schmierstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, z.B. auf Basis von Esterölen, hergestellt. Da Schmierfette aus Grundölen und Verdickersystemen bestehen, müssen beide Komponenten auf nachwachsenden Rohstoffen basieren, um nahezu 100% biobasierte Fette herzustellen. Herkömmliche Verdickersysteme, wie z.B. Stearinsäuren in Kombination mit 12-Hydroxystearat, enthalten einen hohen Anteil an nachwachsenden Rohstoffen, zeigen aber keine gute Leistung bei hohen Temperaturen. Daher werden Verdickersysteme, die bei hohen Temperaturen stabil bleiben, heute ausschließlich aus petrochemischen Verbindungen wie Polymereindickern hergestellt.

 

Um eine Substitution der petrochemischen Verbindungen auf Basis nachwachsender Rohstoffe zu finden, ist das Forschungsziel des Verbundprojektes „Biobasierte, polymere Verdickersysteme zur Herstellung von Schmierfetten für Hochtemperatur- und Lebensdaueranwendungen – PolyBioFe“ die Entwicklung von biobasierten, polymeren Verdickersystemen. In Kombination mit biobasierten Grundölen können Schmierfette hergestellt werden, die, mit Ausnahme der Additivkomponenten, vollständig aus nach­wachsenden Rohstoffen bestehen. Im Rahmen dieses Projekts sollten diese Fette speziell für Lebens- und Hochtemperaturanwendungen (>150 °C) entwickelt werden und somit im Preis- und Eigenschaftsprofil mit etablierten petrochemischen Hochleistungsschmierstoffen auf dem Markt wettbewerbsfähig sein.

 

BECHEM wird in diesem Projekt mit der Entwicklung von Schmierfettformulierungen und deren Anpassung an geeignete Applikationsverfahren betraut. Weitere Projektpartner des durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderten Projektes sind die Technische Universität Dortmund (Synthese der Verdickersysteme), sowie die RWTH Aachen University (Qualifizierung der Schmierfette für den Einsatz in Wälzlagern).

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